Schiedungen
Ortsteilbürgermeister: Jens Thomas
Schiedungen ist ein Ortsteil der Gemeinde Hohenstein und liegt am südlichen Rand des Naturparks Südharz. Eingebettet zwischen Bergen, im Süden und Norden, liegt der Ort im Tal der Helme.
Am Ortsrand wird das Wasser der Helme in einem 28 Hektar großen Speicher angestaut. Zahlreiche unterschiedliche Vogelarten kann man hier beobachten. Von Frühjahr bis Herbst werden hier Karpfen gemästet. Daher auch der Name des örtlichen Kultur- und Heimatvereins „Grätenfresser“, die zusammen mit der Freiwilligen Feuerwehr die Feste im Ort veranstalten.
Das Dorfgemeinschaftshaus, die ehemalige Schule, dient als Begegnungsstätte und kann auch für private Feiern genutzt werden.
Im Ort gibt es noch zwei Pensionen mit zahlreichen Übernachtungsmöglichkeiten. Die Nähe zum Harz macht eine Reise nach Schiedungen attraktiv.
Im Ortsteil Schiedungen leben 162 Einwohner (Stand: 31.12.2021). Das ausgewiesene Neubaugebiet lässt hoffen, dass es noch mehr werden.
Der Hauptarbeitgeber ist die APEX (Landwirtschaftsbetrieb) als Nachfolger der LPG. Mit der Zahnarztpraxis von Frau Dr. Susann Korn-Stemme besitzt Schiedungen in der Gemeinde Hohenstein ein Alleinstellungsmerkmal.
Geschichte
Der Ort Schiedungen wurde im Jahr 1250 erstmalig erwähnt. Die geschichtliche Entwicklung der Siedlung wurde von Tagelöhnern und Leinewebern und später von kleinen Handwerksbetrieben geprägt. Mit der Durchführung der Bodenreform entstanden in der Gemeinde Neubauerngehöfte und Kleinbauernwirtschaften.
Zur Zeit der Bauernaufstände im 16. Jahrhundert widersetzten sich Tagelöhner dem Grafen aus Klettenberg, so dass für die bei der noch heute vorhandenen Linde am großen Teich, Gericht gehalten wurde. Der Besitz des Gutes wechselte öfters. In den Jahren 1913 bis 1923 wurden die Ländereien aufgekauft bzw. ersteigert. Viele Tagelöhner und Kleinbauern, sowie ein Großbauer erwarben die Ländereien.
Das Dorf liegt im Erdfallbereich. Südlich des Ortes, beiderseits der Helme in Richtung Pützlingen, liegt ein hochwassergefährdetes Gebiet. Früher gab es in der Umgebung von Schiedungen viele Teiche. Wahrscheinlich wurden sie von den Mönchen aus dem Walkenrieder Kloster angelegt. Im Jahr 1809 wurde im Großen Teich zum letzten Mal gefischt, denn von Jahr zu Jahr hatte sich in ihm immer mehr Schlamm gesammelt. Das Wasser wurde flacher und im kalten Wasser froren die Fische ein. Seit den 60er Jahren diesen Jahrhunderts wird der Teich wieder wirtschaftlich genutzt. Auch jetzt werden hier erfolgreich Karpfen produziert. In Schiedungen nistet jedes Jahr ein Storchenpaar.
Die Kirche "Zum heiligen Geist" steht unter Denkmalschutz. Die Ausstattung stammt aus dem Jahr 1859.